Firgau-Art

Carola Firgau

Als Zweites von drei Kindern, wurde ich 1965 in Berlin, in einer sehr musisch, literarisch und an der Bildenden Kunst interessierten Familie groß. In meinem familiären Umfeld gab es bildende Künstler und Kunsthandwerker denen ich als Kind schon bei ihrem Schöpfungsprozessen zu schauen durfte. Ich erlernte selber mehrere Instrumente, bekam Unterricht in verschiedenen Mal- und Drucktechniken.

Dem Wunsch Kunst zu studieren wurde durch das damalige DDR Regime wegen fehlender Linientreue nicht stattgegeben. So begann ich spät im Jahr 2008  dann das Studium der Malerei und Grafik und konnte endlich Maltechniken, Methoden und Ansätze studieren. Die dadurch entstandenen professionellen Grundlagen gaben meinen Ideen eine ganz neue Bildsprache. Während des Studiums machte ich mich mit Kunstprojekten für Kinder und generationsübergreifenden partizipativen Kunstprojekten in und um Münster selbständig.

Die Verknüpfung von Musik und Malerei hält für mich eine große Spannung und Bandbreite bereit. Ich habe mich mit Klängen, Tönen, Farben, Verläufen und Schwingungen in der Darstellung auseinandergesetzt. In dieser Zeit beschäftigte ich mich auch mit Künstlern die das Thema Klang oder Musik bzw. die Monodruckerei oder Malerei auf Acrylglas zur Darstellung nutzen. Besonders sind für mich Arman, Christian J. Hage, Matthias Klemm und Tinguely wegen der Bewegung und den Schwingungen in  ihren Werken geworden.

Weiterhin kam ich vom Ton in das dabei ausgelöste Gefühl und deren Darstellung. Aus den reinen, teils bearbeiteten Monotypien folgte ich einem weiteren Impuls welcher ohne das Drucken auskam. Ich lies die Farben für den Druck auf dem Acrylglas und bearbeitete es dort, drehte es und setzte eine zweite Platte zum Schutz dahinter. Dieser neu entstandene transparente „Hintergrund“ barg ganz neue Möglichkeiten, so kann durch gezielte Beleuchtung Schatten auf der Wand erzeugt werden der das ursprüngliche Bild vervielfältigt und ihm Tiefe gibt, der Bildinhalt wird dadurch stark auf das Wesentliche beschränkt. Die Bilder können aber auch frei schwingend im Raum gehängt werden und gehen so noch einmal einen Schritt weiter in der Umsetzung des Klangs. Aus dieser Idee entstanden dann weiter Proben auf Fotopapier und danach Arbeiten auf Leinwand. Dort ist es sehr schwierig einen guten Druck zu erhalten und ich entwickelte eine Technik aus Tusche, wasserlöslichem Lack und Acrylfarben. Damit ist es leichter den Fluss, das Schwingen und die Klangfarbe einzufangen. Ich löste mich von reinen musischen Klangkonstrukt und erforschte urbane Klänge, Geräusche um mich herum. Wie klingt es in meinen Ohren und welche Emotionen verbinde ich damit. So kommen neue Bilder großformatig auf Leinwand und sehr impulsive dazu.

Die Idee mit meinen Bildern zu einem verbesserten Raumklima/ Rauemenergie beizutragen wir immer konkreter. Dazu nehme ich die Energie und Funktion der Räume wahr und gestalte dann die Bilder belebend, entspannend oder zum wohlfühlen.So entstehen große raumgreifenden Bilder und Wandgestaltung im partizipativen Bereich.

Noch mehr Raum nimmt meine OHP -Lichtprojektion ein. Ich lasse fließende Bilder zu Musik auf dem Overheadprojektor entstehen. Diese Bilder sind in ständiger Veränderung und nur durch Fotografie während dessen ein zu fangen. Es wird immer nur ein Bruchteil eines Bildes oder eine Serie die die Veränderung zeigt festgehalten. Die Fotos werden in kleiner Auflage oder als Unikat hinter Acrylglas gezogen verkauft. Diese Kunstform lässt mich improvisieren und hüllt mich förmlich ein, lässt mich unaufhörlich schöpfen in dem Gedanken das nichts so bleibt wie es war.

Atelier auf dem Hof von Haus Coerde in Münster - Mal- und Druckkurse - jeden Monat einen ArtSalon in dem verschiedne Künstler zu Wort, Bild oder Musik kamen - Juni 2015 kehrte ich nach Berlin/ Brandenburg  zurück.